Was ist ein Prepper?


Das Wort Prepper leitet sich von dem englischen Wort „preparation“ ab, was so viel bedeutet wie Vorbereitung und Erarbeitung.

Prepper bezeichnet also eine Person, die sich mittels individueller Maßnahmen auf jedwede Art von Katastrophe vorbereitet: durch Einlagerung von Lebensmittelvorräten, die Errichtung von Schutzbauten oder Schutzvorrichtungen an bestehenden Gebäuden, das Vorhalten von Schutzkleidung, Werkzeug, Waffen und anderem. Dabei ist es unwichtig, durch welches Ereignis oder wann eine Katastrophe ausgelöst wird. Viele Themen der Prepper überschneiden sich mit denen der Survival-Szene.

Größeres öffentliches Interesse erregte der Begriff des Preppings erstmals in den 50ger Jahren des letzten Jahrhunderts. Damals standen sich die Supermächte Sowjetunion und USA unversöhnlich gegenüber und die Angst vor dem nuklearen Holocaust erfasste alle Bevölkerungsschichten, besonders in den USA. Die Menschen gruben Luftschutzbunker in ihren Gärten, horteten Lebensmittel, Waffen und Munition. Man befürchtete den kompletten Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung und es galt auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Das Prepping im Allgemeinen ist so alt wie die Menschheit selbst. Vor der Domestizierung der Natur waren die Menschen gezwungen im Einklang mit der Natur zu leben, und waren deren Wechselwirkungen schutzlos ausgeliefert. Prepping war quasi überlebenswichtig, wer auf den Winter nicht vorbereitet war, hatte schlechte Überlebenschancen. Leider hat sich der moderne Mensch mittlerweile sehr weit von der Natur entfernt. Vorsorge und Krisenmanagement sind unbekannte Begriff, die individuelle Vorsorge tritt in den Hintergrund. Das Vertrauen in den Staat scheint grenzenlos.

Dabei empfiehlt selbst das Ministerium für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe der Bevölkerung, Lebensmittel und Getränke für mindestens zwei Wochen vorrätig zu halten. Die Bundesbehörden bunkern Lebensmittelkarten – falls in einer Notsituation die Infrastruktur zusammen brechen sollte. Stromausfälle und Notrufe die ins Leere laufen, erhöhen nicht gerade das Vertrauen in staatliche Stellen. Das Vertrauen auf den Staat und seine Institutionen kann sich im Ernstfall als fatal herausstellen.

Die Prepper-Szene gilt in der öffentlichen Wahrnehmung als Ansammlung paranoider Verschwörungstheoretiker. Vom politischen Standpunkt aus betrachtet gelten Prepper als esoterische Rechtsaußen. Dabei ist die Prepper-Szene ausgesprochen heterogen. Vom alternativen Späthippie, der versucht im Einklang mit Natur zu leben, bis zum besorgten Patrioten, den die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Monate zur Besorgnis treiben. Politik spielt in der Prepper-Szene keine Rolle.

Was also ist die Prepper-Szene, was sind die verbindenden Elemente? Es ist die Sorge um unsere Familien und um unsere Freunde. Es ist der Versuch auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein und es ist ein eher eingeschränktes Vertrauensverhältnis zu Papa Staat. So möchte ich diesen Beitrag mit dem Leitsatz der Prepper-Szene abschließen, der da lautet „be prepared“.